Wenn Du diese Seite anklickst, hast Du wahrscheinlich schon länger darüber nachgedacht, dass bei Dir ADHS vorliegen könnte. Du bekommst zwei Fragebögen angezeigt. Wenn Du so antwortest, dass die Fragebogenergebnisse auf ADHS hindeuten, bekommst Du nach Abschluss der Antworten alles per Mail zugesendet.
Was kann ein Selbsttest?
Ein ADHS-Selbsttest kann Dir Orientierung geben, ob es sich lohnt, das Thema weiterzuverfolgen. Eine Diagnose ist damit nicht gestellt. Das können und dürfen nämlich nur Menschen mit einer heilkundlichen Zulassung. Also Psychiater*innen und psychologische Psychotherapeut*innen.
Die nutzen aber genau diese Fragebögen dazu. Der Erste der beiden Fragebögen ist sogar in der Arzneimittelrichtlinie festgeschrieben. Ohne die Antworten aus diesem Fragebogen darf die Diagnose ADHS im Erwachsenenalter gar nicht gestellt werden.
Wie gut sind die Fragebögen?
Bei beiden Fragebögen handelt es sich um wissenschaftlich evaluierte Messinstrumente. Der erste Fragebogen ist die WENDER-UTAH-RATING-SCALE. Dabei handelt es sich um einen Fragebogen, der ADHS-Symptome in der Kindheit erfragt. Es geht um das Lebensalter von 6 bis 10 Jahren. ADHS ist nicht ansteckend. Deswegen muss es seit der Kindheit vorgelegen haben. Auf Seite zwei bekommst Du sechs Fragen zu typischen ADHS-Merkmalen im Erwachsenenalter gestellt. Dabei handelt es sich um den sogenannten ASRS-Screeningfragebogen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Fragebogen hat eine gute Erkennungsrate für ADHS-Merkmale.
Funktionieren die Fragen auch bei Frauen?
Richtig ist, dass ADHS bei Mädchen und Frauen öfter übersehen wird. Das heißt aber erst einmal nichts weiter, als dass Frauen diese Fragebögen seltener von Behandler*innen ausgehändigt bekommen. Bei Vorliegen von ADHS messen die Fragebögen dann genauso gut wie bei Jungen und Männern. Ist das wirklich so? Ja – und zwar weil die Fragebögen auch den sogenannten unaufmerksamen Subtyp erkennen. Den gibt es unabhängig von Geschlecht.
Die Werte in meinem Ergebnis sind knapp unterschritten.
Dann solltest Du das – genauso wie sonst auch – professionell abklären lassen. Das in Deutschland gültige Manual ICD-11 sieht eindeutig vor, dass bei ADHS die Diagnose auch gestellt werden darf, wenn einzelne Kriterien nicht erfüllt sind und gleichzeitig andere Diagnosen Deine Symptomatik nicht hinreichend erklären. Das ist genau der Punkt, weswegen ein Fragebogentest keine Diagnostik ersetzt. Deine Behandler*innen haben allesamt ungefähr 12 Jahre studiert und unter Aufsicht therapiert, um differenzierte Bewertungen vorzunehmen.
Jetzt aber los: Wenn hier nichts Kluges bei herauskommt, kannst Du das Thema ADHS getrost beiseitelegen.