Die Utah-Kriterien oder auch Wender-Utah-Kriterien gehen auf Paul H. Wender zurück. Dieser beschrieb zuerst, das gleichzeitige Auftreten verschiedener Symptombereiche bei ADHS. Somit bedeutet die Erkrankung weit mehr als nur eine verminderte Aufmerksamkeit oder innere Unruhe. Nach aktuellen diagnostischen Leitlinien müssen die ersten beiden Dimensionen (Aufmerksamkeitsstörungen und Überaktivität/innere Unruhe + zwei weitere Dimensionen) dauerhaft erfüllt sein, um die Kriterien für die Diagnose im Erwachsenenalter zu erfüllen.
UTAH-Kriterien für ADHS im Erwachsenenalter
Aufmerksamkeitsstörungen | Überaktivität, innere Unruhe | Temperament | Affektive Labilität (Stimmungsschwankungen) | Emotionale Überreagibilität (Stressintoleranz) | Desorganisation | Impulsivität |
Konzentrationsprobleme, abschweifen, Träumen, Lesen vermeiden | Innere + äußere Unruhe, nicht stillsitzen können, nicht entspannen können | Genervt sein, „kurze Lunte“, Bemerkungen heraushauen, die zu Problemen führen | Stimmungsschwankungen, mal zu depressiv, mal zu gut drauf, Langeweile, „den moralischen haben“ | Unter Stress ängstlich werden, in die Ecke gedrängt fühlen, Dinge nicht zu Ende bekommen | Schlechte Zeitplanung, Termine vergessen, zu spät kommen, Dinge vergessen, Aufschieberitis, alles in letzter Minute | Voreilige Entscheidungen, Andere unterbrechen, Geld raushauen, oberflächlich arbeiten, Ungeduld, Essanfälle |